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Jordanien - Petra-Schatzhaus
Das Khazne al-Firaun (arabisch ‚Schatzhaus des Pharao‘) ist ein von den Nabatäern aus dem Fels geschlagenes Mausoleum in der antiken Stadt Petra. Das so genannte Schatzhaus befindet sich gegenüber dem Eingang zum Siq, der Schlucht, die zugleich den Eingang zur Felsenstadt darstellt.
Beschreibung
Die Fassade des Khazne al-Firaun ist die wohl berühmteste der Stadt Petra. Sie ist fast 40 Meter hoch und 25 Meter breit und wurde im hellenistischen Stil gestaltet. Seinen Namen erhielt das „Schatzhaus des Pharao“ von den Beduinen. Diese vermuteten reiche Schätze in der großen Urne auf der Spitze der Fassade. Bei dem Gebäude handelt es sich jedoch nicht um eine Schatzkammer, sondern um ein Grab. Es wurde möglicherweise für den Nabatäerkönig Aretas IV. angelegt, der im 1. Jahrhundert v. Chr. regierte. Andere Forscher datieren das Khazne dagegen erst ins 2. Jahrhundert n. Chr., in die Zeit des Kaisers Hadrian. Über einem Portikus aus sechs korinthischen Säulen erhebt sich eine kleine, von zwei Halbgiebeln flankierte Tholos, ein Rundtempel. Zwischen den Säulen befinden sich verwitterte Reste von Relieffiguren. An der 3,5 Meter hohen Urne auf der Spitze des Rundtempels sind Einschusslöcher zu erkennen. Sie gehen auf Flintenschüsse von Beduinen zurück, die einst versucht hatten, den vermeintlichen Schatzbehälter aufzubrechen. Die Urne besteht aber, wie der gesamte Bau und die anderen Königsgräber Petras, überwiegend aus massivem Fels.
Die in den Fels geschlagenen zwei Seitenkammern sowie die Hauptkammer selbst sind schmucklos und leer. In der rechten Vorkammer befand sich vermutlich ein Sarkophag. Der Hauptraum war rechteckig und war mit zwei Seitennischen und einer Hauptnische versehen.
1934, ohne die dritte Säule von links
Im Jahr 2003 wurden direkt vor dem Schatzhaus durch Dr. Suleiman Farajat Ausgrabungen durchgeführt. Dabei wurden je nach Quelle drei bis vier bisher unbekannte Grabkammern entdeckt. Diese sind über dem ursprünglichen Bodenniveau angeordnet (etwa 4–6 Meter unter dem jetzigen Niveau). In ihnen fanden sich auch Überreste menschlicher Skelette. Aufgrund mangelnder Finanzierung wurde ein Teil der Ausgrabung vorerst wieder verfüllt. [1][2]
In der Kultur
Das Khazne diente bereits 1988 als Kulisse für das Musikvideo Dominion von The Sisters of Mercy [3] und im Jahr 1989 Steven Spielberg als Kulisse für seinen Spielfilm Indiana Jones und der letzte Kreuzzug, dessen letzte Szenen im Siq und vor dem Khazneh al-Firaun gedreht wurden. Der Film machte Petra einem größeren Publikum in Amerika und Europa bekannt. Bereits vorher diente es als Kulisse im Film "Sindbad und das Auge des Tigers" von 1977, wo es den Wohnort des Melanthius auf der imaginären Insel Casgar darstellte.
Quelle: Wikipedia